Laub der Walnuss vorbehandeln

WalnussLaub

Angstgegner

Wenn man sich so durch die Blogs und Foren liest, dann hat man den Eindruck es handelt sich beim Laub des Walnussbaum um etwas wirklich furchtbares. Wie überhaupt Laub immer mit den Wort Abfall in Verbindung gebracht wird. Ich versuche mal zu spekulieren woran das liegen könnte.

Ordnungssinn: Für den ordentlichen Deutschen muss es in seinem Garten kontrolliert zugehen. Da geht es überhaupt nicht, wenn im Herbst die Blätter völlig unkontrolliert herunterfallen und den Rasen und andere Flächen bedecken. Für mich fehlt nur noch das die Tatsache des Laubfalls als eine Form des Bio-Terrorismus besonders militanter Bäume und Sträucher dargestellt wird.
Auf öffentlichen Flächen kann ich das für einen gewissen Grad noch nachvollziehen. Da gilt die Verkehrssicherungspflicht und die legitimiert fast jeden Unfug. Merkwürdig dabei ist, das keiner mehr Verantwortung für sein eigenes Leben und Handeln übernehmen will. Für alles tragen die Anderen die Verantwortung. Sei es, das nasse Blätter rutschig sein können, oder das Schnee auch eine Bedrohung des Gleichgewichts darstellen kann. So wird also die aus der Wohnung gewohnte Vorstellung von Ordnung in die Umwelt übertragen.

Abfall: Alles was auf den ersten Blick seinen Zweck erfüllt hat, ist Abfall. In diese Kategorie passt auch das Herbstlaub. In rot, orange oder gelb kann man es gerade noch schön finden. Wird es  braun (!!!) und liegt am Boden ist es Abfall der weg muss. Da lässt sich mit dem Verkauf ausgefeilter Entsorgungstechnik (Laubsauger) sogar noch richtig Geld verdienen. Das die Dinger 98% ihrer Lebensdauer ohne Nutzen irgendwo herum stehen merkt man erst, wenn nicht sofort ein passender Lagerort gefunden wird und ich das Teil immer aus dem Weg räumen muss um an eine andere Maschine zu gelangen.
Und übrigens, der einzige wirkliche Abfall wird von Menschen produziert. In der Natur gibt es keinen Abfall, das wäre pure Dummheit die Rohstoffe zu verschwenden. So überlebt man nicht einige Millionen Jahre.

Chancen nutzen

Nach dem Rasenmäher
Nach dem Rasenmäher

Zurück zum unpolitischen Garten. Immer dann wenn man sein Hirn einschaltet, die Umwelt beobachtet und dann die richtigen Schlüsse zieht, kommt man auch zu Lösungen für das scheinbare Problem Walnusslaub. Das dieses Laub einen so schlechten Ruf hat, liegt wohl an der Tatsache, das es schlecht verrottet. Das stimmt aber nur für den Fall, wenn man es feucht und unzerkleinert auf einen Haufen wirft. Überschreitet dieser Laubhaufen dann auch noch eine gewisse Höhe, so drückt sein Eigengewicht die Masse zusammen und verschäft das Problem. Die gleiche Wirkung hat eine Schneedecke.  Das Walnusslaub soll auch noch keimhämmende Eigenschaften haben. All das kann ich nicht bestätigen. Für alles was kompostiert werden sagt meine Erfahrung – je kleiner um so schneller. Natürlich unter Wahrung des annähernd korrekten C/N Verhältnisses. Also die Forderung EINSAMMELN mit dem Wunsch nach ZERKLEINERUNG in einem Arbeitsgang zusammen fassen. Das Walnusslaub mit dem letzten Mähgang für dieses Jahr durch den Rasenmäher aufsammeln.

Immer noch 'ne Menge
Immer noch ’ne Menge

Der gleichzeitig beigemischte Rasenschnitt liefert den Stickstoffträger für die Verrottung. Und genau so mache ich es seit Jahren und habe spätestens im nächsten Herbst das Laub nutzbringend in Kompost verwandelt. Nach dem Zerkleinern ist immer noch genug Volumen übrig. Zum Tranport nehme ich eine Gewebeplane. Die kann ich in einem Rutsch an die Lagerstelle ziehen. Das geht, weil ich keine befestigten Wege im Garten habe. Auf einem Plattenweg wäre die Gewebeplane schnell hin. Rasen als Lauffläche reicht uns völlig aus. Selbst im heißen Sommer immer noch praktisch und preiswert. Ich muss kein Kraut aus den Ritzen ziehen, schon wieder Abfall …

Man kann natürlich auch die negativen Eigenschaften des unzerkleinerten Laubes nutzen um eine Fläche von Bewuchs  zu befreien. (siehe hier).

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Ein Gedanke zu „Laub der Walnuss vorbehandeln

  1. Den Kommentar kann ich nur bestätigen. Ich habe den Eindruck, dass viele Ratschläge einfach nur von einem anderen abgeschrieben und dann weiter verbreitet werden, ohne selber geprüft zu haben, ob sich das tatsächlich auch so verhält, wie die landläufige Meinung ist. Hier, zumindest in der Südheide, gilt: Der Boden muss Schwarz sein! Dabei ist es nur vernünftig, dass der Boden nie nackt sein sollte. Selbst in den vergangenen, sehr warmen und trockenen Jahren brauchte ich außer Tomaten, Gurken und Kürbisse keine Gemüsepflanzen gießen, weil der Mulch alles schön feucht hält. So konnte ich auch in diesem Jahr in Folge zum 30. Mal die Kartoffeln auf das selbe Beet pflanzen, die gesunde und große Knollen brachten!

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