Alles hängt zusammen
Was nützt der tollste Mulchgarten, wenn sonst nichts für alle potentiellen Bewohner des naturnahen Garten getan wird… Klar die Entscheidung für das konsequente Mulchen hat schon eine Region und deren Bewohner begünstigt. Aber es sind noch deutlich mehr Regionen als nur der Boden im Spiel.
Leerstand
In den letzten Jahren hat es einen Boom der Insektenhotels gegeben. Sehr häufig beobachte ich dort dann ausgeprägten Leerstand des Wohnraums. Wenn nur schöne Häuser gebaut werden reicht das nicht. Der Lebensraum muss den Bewohnern auch dienen. Und die Grundlage für das Leben ist die Nahrung und die Ausstattung des Lebensraumes. Leider garantiert das alleine auch noch keine erhöhte Nachfrage nach Wohnungen im Insektenhotel. Als Garteninsel in der Wüste der mit Roundup bereinigten Gärten bleibt es ruhig im Hotel.

Blühpflanzen
Bei der Auswahl der Blühplanzen strebe ich ein ganzjähriges Angebot an. Das kann schon früh mit Gelbsenf losgehen. In Etappen gesät, kann der die gesamte Saison über viele Blüten bereitstellen. Ein jahrelanger Blütenträger ist der Wasserdost. Jetzt gerade wo die Blüte richtig in Gang gekommen ist riecht es süßlich im Umfeld. Viel Insekten nutzen das Angebot. Die Blüten bieten ordinären Fliegen die Möglichkeit an Nektar zu gelangen. Diese Chance kriegen sie nicht bei vielen Blühpflanzen.

Das Angebot an Fliegen lockt wiederum Wespen an, welche die Fliegen jagen. Wenn es eine Fliege erwischt hat, wird unnötiger Ballast abgebissen (Flügel) und der Rest abtransportiert. Es lohnt sich also mal ein paar Minuten ruhig zu stehen und zu beobachten. Auch wenn es brutal aussieht, wie wir in der „Tierkörperproduktion“ vorgehen ist deutlich schlimmer…

Zwei Fliegen mit einer Klappe
Die Kombination aus Blüte und Gründüngung über die Sorten Phacelia und Buchweizen blüht dieses Jahr schon mehr als 4 Wochen. Sonst leider selten als Gast, sind hier auch Bienen am Arbeiten.

Zu dieser Überschrift passen auch die Blüten der Möhre. Der Stress mit der Trockenheit hat dieses Jahr überraschend viele Möhren schon im ersten Jahr ihre Blüten wachsen lassen. 4 Blütenstände lasse ich mit Stöckchen gesichert, zur Saamenbildung weiter stehen. Ich bin mal gespannt.
Als Doldenblüte bedient diese Blüte ihr ganz spezielles Klientel. Genauso ist es auch mit den Glockenblumen. Hier gibt es ganz spezialisierte Solitärbienen die ohne Glockenblumen nicht überleben können.
