Dicke Schichten
Ich verwende zu großen Teilen Heu als Mulch. Und dann immer in dicken Schichten. Beim Ausbringen hat die Schicht eine Höhe von mindestens 20cm. Solche Schichtdicken kann man mit kaum einem anderen Material vertreten. Heu besteht in der Regel aus Halmen mit sehr verschiedenen Durchmessern. Das ist auch gut so. Denn würde ich die gleiche Schichtdicke mit frischem Rasenschnitt aufbringen, wäre das nach 2-3 Wochen eine sehr schön luftundurchlässige Abdeckung. Selbst wenn man den Rasenschnitt vorher trocknet und erst dann mit einer Dicke von 20cm ausbringt, wird die Mulchschicht sehr schnell, sehr viel dünner und wieder schlecht durchlässig.

Verdichtung
Die Verdichtung wird durch verschiedene Effekte ausgelöst.
- Eigengewicht: Hier sackt das Mulchmaterial schnell in sich zusammen. Frischer Rasenschnitt ist hier ein Kandidat.
- Regen / Schnee: Je nach Jahreszeit wirken beide Aggregatzustände des Wassers als Verdichter für die Mulchschicht.
Mit zunehmender Verdichtung wird die Schicht weniger luftdurchlässig. Das ist schlecht für das Bodenleben. Bei frisch ausgebrachten Rasen kann das bis zur Fäulnis der Schicht gehen. Das riecht nicht nur schlecht, es behindert auch die Verrottung. Daher kann Rasenschnitt immer nur in dünnen Schichten und getrocknete ausgebracht werden. Solche Mulchdecken sind mir persönlich unsympathisch, weil ich ständig nachlegen muss.
Lockern

Auch das Heu wird durch Regen verdichtet. Und daher lockere ich diese Schicht dann immer wieder einmal. Über das Jahr betrachtet sind das vielleicht 1-2 Lockerungen. Das hängt von der Zusammensetzung und dem Verrottungsgrad ab. Als Werkzeug kommt eine Mistgabel zum Einsatz. Einfach die Sicht anheben und aufschütteln. Den Unterschied kann man im Bild oben ganz gut erkennen. Wenn dann auch noch Giersch als Akteur auftritt, dann kann das Auflockern das Leben des Giersch ganz hübsch erschweren. Nach dem Lockern werden die Blätter und Stengel unter der Mulchschicht begraben. Zur Ausrottung taugt dieser Effekt nicht. Zusätzlich mähe ich die Blätter auch schon mal mit der Sichel. Je mehr Mulch, um so weiter verlagert der Giersch seine Wurzeln aus der Erde in die Mulchschicht. Damit kann er auch leichter herausgezogen werden.
Mulch nachlegen
Die beiden Bilder zeigen eine Stelle, welche ich heute mit neuem Mulch bedeckt habe. Dabei habe ich vor dem Abdecken das nette Kriechende Fingerkraut und den Giersch mit der Rodehacke, oberflächlich abgehackt. Diese Pflanzen werden als Wurmfutter unter der Mulchschicht attraktiv. Angewelkte Pflanzen sind leider auch bei den Nacktschnecken beliebt. Es bleibt also spannend bei der Gartenarbeit ;)
Die großblättrige Pflanze ist übrigens kein Tabak, sondern Echter Alant im zweiten Jahr und kurz vor der Blüte. Falls jemand Samen möchte – melden.