Grundausrüstung
Für das Vorziehen von Jungpflanzen haben sich die Anzuchtplatten ja schon im Frühjahr bewährt. Ich weiß es tut weh, aber die komplette Platte ist einfach zu viel. Wie hier 6×2 oder besser 8×3 sind das Ergebnis eines Einsatzes der Metallbügelsäge.
Für das Aussäen habe ich die Kombination aus Löffel und Pinzette als Optimum für verschiedensten Samengrößen gefunden.
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Schieben oder Heben
Die Samen auf dem Löffel lassen ein sehr einfaches, gezieltes Ausbringen der Samenkörner zu.
Je nach Größe und Form, das Samenkorn einfach vom Löffel auf die Erde in der Anzuchtplatte bewegen. Entweder mit der Pinzette „anfassen und rüberheben“ oder einfach vom Löffel runterschieben. Gut ist, wenn man die Keimrate seiner Saat kennt oder mit der Keimprobe ermittelt. Dann kann man die Anzahl der je Töpfchen ausgebrachten Samen optimieren.
Doppelt hält besser
Ich säe fast immer 2 Samen und werfe dann einen der beiden Keimlinge raus. Dadurch hat der verbleibende Keimling keine Umpflanzphase zu überstehen. Das ist schließlich auch eine Fummelarbeit. Ganz sicher gleichwertig im Aufwand zum „Säen vom Löffel“
Mehraufwand
Ich habe den Eindruck, das sich der Mehraufwand am Anfang der Anzucht wirklich lohnt. Außer dem Entfernen vom überzähligen Keimling fällt bis zum Auspflanzen keine Arbeit mehr an. Klar Gießen ;)
Das Ergebnis
Im nachfolgenden Bild sieht man die Entwicklung von 11 Tagen Kohlrabi und Eisbergsalat. Zu diesem Zeitpunkt sind die Keimlinge 14 Tage alt. Innerhalb von weiteren 11 Tagen haben diese dann einen sehr guten Entwicklungsschub gemacht.
Und wie schon im Frühjahr – gießen nur von unten ! Das indirekte Gießen funktioniert bei mir bis zur Topfgröße Joghurtbecher 500gr. In diese Höhe schafft es das Wasser über die Kapilarwirkung noch. Mehr geht nur mit einem künstlichen Docht im Topf.
Würde man in die Töpfchen von oben gießen, werden die Nährstoffe extrem schnell ausgewaschen. In Abhängigkeit von der Qualität der selbst hergestellten Anzuchterde, kann man mit Flüssigdünger einen Mangel ausgleichen. Die Kerlchen oben, haben keinen zusätzlichen Dünger gesehen
Wurzelentwicklung
Das Aussehen der Wurzeln macht immer eine Aussage über den Zustand der Pflanze. Hier sieht man auch noch, das die Erde nicht zu fett ist. Anderenfalls hätten sich viel weniger Wurzeln entwickelt. Mit solchen Setzlingen geht das Auspflanzen super schnell und auch wenn es eigentlich zu heiß ist. Anders als beim Ausplanzen aus der Gruppe, wird der Wurzelraum nicht gestört und die Wasserversorgung bleibt stabil.