Mit dem Titel „Das Mulchbuch“ wird schon deutlich ausgedrückt um was es in diesem Buch gehen soll. Auf offiziellen 155 Seiten wird die gesamte Bandbreite der Mulchmaterialien vorgestellt. Das Inhaltsverzeichnis stellt aber noch mehr Themen bereit:
- So wirkt Mulch
- Mulchbereiche im Garten
- Im Mulchgarten arbeiten
- Hilfe bei Problemen
Gegenüber den bisher vorgestellten Büchern zum Thema Mulch (Übersicht), hat dieses Buch eher den Charakter eines Fachbuches. Also kein Erfahrungsbericht wie viele der anderen „Werke“.
Nicht mit allem was hier geschrieben wird bin ich einverstanden. Ich habe den Eindruck das nicht wirklich zu allem auch praktische Erfahrungen des Autors vorliegen. So behauptet er auf der Seite 57 „…Heu eignet sich kaum zum Mulchen“ und weiter „…Heu ist sehr fein und verfilzt …“ Ich muss das als Rede eines Blinden über Farbe betrachten. Denn Heu ist nicht gleich Heu, also Pauschalisierungen helfen nie. Das Heu „fein“ sein soll, halte ich für eine absolute Ausnahme. Vielleicht wenn ich mir das Heu aus dem Baumarkt ansehe, könnte ich noch zustimmen, aber das kann sich keiner als Mulchmaterial leisten. Da ich nur nach Heu suche, wenn es mich so gut wie nichts kostet, bekommt man dann auch nur überlagertes, moderiges oder faulendes Heu. Diese Sorte ist meistens mit einer großen Bandbreite an Stengelarten ausgestattet. Heu wird wie alle Materialien von Regen „zusammen gedrückt“. Vielleicht hat das der Autor im Blick gehabt.
Die Vorstufe von Heu, der frische Wiesenschnitt (nicht Rasenschnitt) ist bei weitem besser geeignet. Er bringt den Zersetzern z.B Regenwürmern ein frisches Angebot und ausreichend Feuchtigkeit mit. Weiterhin sind darin die gefürchteten Samen auch nicht keimfähig enthalten. Und es lässt sich besser verteilen. Voraussetzung für dieses Mulchmaterial ist allerdings mit einer Sense umgehen zu können. Oder man hat seine Verbindungen zu Leuten, die das Material nur als Abfall betrachten und es loswerden wollen.
Zurück zum Buch. Trotz der nicht durchgängigen Glaubwürdigkeit kann ich das Buch empfehlen. Was aber auch dieses Werk nicht schaft, ist die reale Anwendung im Detail darzustellen. Dazu muss man mit einer Bilderserie oder besser noch mit Videos arbeiten. Da ist eine Internetseite klar im Vorteil und ich will versuchen im Verlauf der Lebensdauer dieses Blog das Defizit abzustellen.