Mechanisch bearbeiten lassen
Heu direkt vom Ballen abgewickelt ist trocken. Das soll auch so sein, denn das ist das originale Ansinnen der Produzenten. Ich kann das Heu in der trockenen Form nur begrenzt gebrauchen. Als Heumulch soll es ja leicht verteilt werden können und dann auf den Beeten verrotten.
Also habe ich im letzten Herbst einen halben Ballen, ca 30cm hoch auf mehrere Flächen verteilt. Das Ziel war, die Zeit bis zum Frühjahr für die Verbesserung der Eigenschaften des Heumulch zu nutzen.
Alte Bekannte
Feuchtigkeit und Frost sind alte Bekannte im Garten. Der klassische Gärtner nutzt die Naturgewalt dazu eine mechanische Gare zu erreichen. Das ist leider nur eine sehr vergängliche Eigenschaft und das dazu notwendige, grobschollige Umgraben ist der Tod für die Bodenstruktur. Soviel hat sich in Teilen der Landwirtschaft schon herumgesprochen. Bei vielen Kleingärtnern ist das aber leider noch nicht angekommen. Nur die Bodengare durch humusreichen Boden ist dauerhaft.

Ich nutze die Feuchte und den Frost um die Grashalme mechanisch bearbeiten zu lassen. Je nach Dauer und Härte des Frosts zerbricht er die Halme nur in der oberen, oder aber auch in tieferen Schichten. Weiterhin arbeiten Mikroorganismen an der Verrottung des Heus. Es kommt jetzt im Frühjahr also quasi vorverdaut auf die Flächen. Was ich nicht sofort verteilen kann, lagert auf langen Haufen und wird das Gartenjahr über verwendet.
Das zweigeteilte Bild zeigt links wie das Heu an der Oberfläche aussieht. Es ist grau und leicht zerbrechlich. Hebt man eine Schicht ab, zeigt sich die Feuchte und das angerottete Heu. Es lässt sich schön verteilen.
Nebeneffekt & Effizienz
Die dicken Lagen haben noch nützliche Nebeneffekte. Bis zum Frühjahr wächst auf der bedeckten Fläche nichts was ich da ohnehin nicht haben will. Das Heu ist optimal feucht für die weitere Verrottung, wenn es noch weiter gelagert werden muss. Maximal 2 Jahre dann ist das so behandelte Heu schön morsch und verrottet. Neben der Bodenverbesserung versuche ich mit dem Mulchen allgemein auch immer meine Zeit möglich effizient zu nutzen. In diesem Fall die eigentlich für das Gärtnern „nutzlose“ Zeit im Winterhalbjahr.