Startinvestition
Milchsäurebakterien sind eigentlich im Garten immer vorhanden, hofft man. Um das Vorhaben eben weniger vom Zufall abhängig zu machen, habe ich mir einen preiswerten Grundstoff besorgt.
5kg Brottrunk von der Firma Kanne. Der Grundstoff wird von der Firma Kanne zur Stärkung von Pflanzen und zur Pflege des Bodenlebens angeboten. Das Porto für den 5kg oder 25kg Kanister ist übrigens identisch !
Ich dachte mir, fängst du damit einfach an. Statt EM Starterkulturen zu besorgen, starte ich hiermit in die Welt des „Bokashi-Machens“. Bisher habe ich unsere Abfälle aus der Küche noch nicht einbezogen. Ein Experiment dazu kommt aber auch noch.
Und was ich für die nächste Saison noch erwarte, ist die Begrenzung von Mehltau. Denn wenn sonst saure Milch empfohlen wird, mit Brottrunk liegen die Milchsäurebakterien schon fertig zur Anwendung vor !

Mit der milchsauren Vergärung von Pflanzen habe ich bisher noch keine Erfahrungen. Ein interessantes Buch hat mich dann doch neugierig gemacht.
Sauerkraut ohne Kohl
Das Fingerkraut stand fett und provokativ im Mulch, es musste quasi als Rohstoff verwertet werden. Daher habe ich es zur milchsauren Vergärung herangezogen. Nur im Lagerfaß einstampfen, ohne Vorbehandlung halte ich für ungeeignet. Die Masse läßt sich nur schlecht zusammen pressen. Sie federt beim Stampfen um so mehr, je höher der Füllstand im Lagerfaß ist. Mit der Vorbehandlung investiert man einmalig etwas mehr Zeit. Das „zerstampfen“ mit dem geimpften Wasser
erzeugt einen Zustand wie bei der Herstellung von Sauerkraut. Und das ist ja ebenfalls eine Milchsäuergärung. Für die Lösung zum Impfen habe in 10l Wasser ca 1l Brottrunk gemischt.
Als wandernder Deckel / Luftabschluss auf der Masse im Lagerfaß kommt bei mir eine zugeschnittene Isomatte zum Einsatz. Die wird auch bei der Heißrotte als Deckel verwendet. Ein Sack mit Pflanzenkohle (weil er in der Nähe lag) kommt als Beschwerung oben drauf.
Vor lauter Stampfen habe ich die Chance verpasst gleich Pflanzenkohle mit in die Masse einzuarbeiten. Damit wäre ich auf dem Weg zu Terra Preta. Beim nächsten Mal eben besser konzentrieren…
Unter der Lage mit dem eingesäuerten Fingerkraut liegt der Überrest vom Rasenmähen am Samstag. Alles schön geschreddert, Rasen, Blätter und Fallobst. Ebenso mit Milchsäurebakterien geimpft. Diese Mischung wollte ich auch einmal einsäuern. Ich bin gespannt ob die Mischung verstanden hat, dass sie dieses Mal nicht zur Heißrotte antreten soll.
Wenn ich mich recht erinnere, meine ich irgendwann mal gelesen zu haben, dass die alten Indianer bei der Herstellung derTerra P. als wichtigen Grundstoff „Pipi“ verwendet haben.
Ist der Brottrunk der Ersatz dafür?
LG
Heidi
Hallo Heidi,
nein Urin kann die Milchsäurebakterien und Hefen aus dem Brottrunk nicht ersetzten. Wie viele andere Stoffe auch wird Urin im Zusammenhang mit Terra Preta zum „Aufladen“ oder Aktivieren der Pflanzenkohle verwendet. Urin liefert Grundstoffe wie z.B. Phosphat und Harnstoff.