Grenzbereiche
Wie hier im östlichen Grenzgebiet meines Mulchgarten (klingt doch gleich viel größer) gibt es immer wieder Bereiche, wo es hilfreich ist die Interessen der Anlieger auszugleichen. Die Wildheit stößt hier bisher auf Toleranz, aber ich sollte es vielleicht nicht überstrapazieren. Also habe ich kurzentschlossen einen Steifen aus Pappmulch mit Heuabdeckung angewendet. Der nachfolgende Beitrag beschreibt nur die einfachste Anwendung von Pappmulch. Die Anwendung auf dem Beet und in Kombination mit Pflanzen beschreibe ich in einem anderen Beitrag.

Jetzt erkennbar
Mit dem vorherigen Bild ist das eigentliche Thema besser erkennbar. Der Streifen ist ca 60cm breit und soll das Fingerkraut und den Gmander Ehrenpreis ein wenig unter Kontrolle halten. Gerade das Kiechendes Fingerkraut wird damit aber nur bis in den Sommer zu unterdrücken sein. Danach wächst es einfach in die Deckschicht, sofern die dann langsam verrotten. Dis dahin habe ich Ruhe…
Faulheit – Zeit – Lösung

So könnte man die Quelle der Pappe beschreiben. Sie stammt aus den Renovierungs- arbeiten im März und sollte eigentlich schon längst in den Sperrmüll gewandert sein. Auf einem Sammelhaufen lag sie da auch schon solange. Heute morgen ergab sich spontan der Bedarf an Pappe und schwups konnte ich die Reste weiter reduzieren oder toller formuliert – dem downcycling zu führen.
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Aufweichen unterstützt das Verlegen

Um die Pappstücke leichter ver- und bearbeiten zu können, weiche ich diese komplett ein. Ein Wasserfass hilft bei diesem Schritt, nur die Wassertemperatur könnte angenehmer sein.

Um die Pappe schnell auch innerhalb der Welle sicher zu befeuchten, empfiehlt es sich die Pappe mit der Welle vertikal (Löcher nach oben) in das Wasser zu tauchen. Dann strömt die Luft schell aus der Pappe und das 5-minutige Einweichen ist wirksam.
Deckschicht wie Fischschuppen
Egal wie groß die Fläche ist, die Pappstücke sollen mindestens eine Schicht dick sein und mindestens 1/4 überlappen. Dann erreicht man eine lichtdichte Schicht, welche die meisten Pflanzen unterdrückt. Wie der Satz erwarten läßt, eben nicht alle. Das Kriechende Fingerkraut ist so ein schwieriger Kandidat. Ebenso die Winde in allen Varianten.

Durch das Aufweichen kann man die Pappe schön verlegen, schnell mal einreißen wenn eine Durchdringung notwendig ist und die Stücke kleben durch die Feuchte auch noch gut zusammen.
Was fürs Auge
Um die Ganze Sache mehr nach Bio aussehen zu lassen, deckt man die Pappschicht einfach mit Mulchmaterial ab. Die einfachste Lösung ist hier auch wieder Heu. Ungefähr 10cm frische Höhe ergibt einen gefälligen Eindruck – finde ich. Und natürlich hat das nix mit Bio zu tun. Ohne Abdeckung sieht es nicht nur schlechter aus, es fliegt auch schneller weg. Die Pappe darf und wird ganz sicher verrotten. Ohne Mulch trocknet sie immer wieder aus und verrottet so viel schlechter.
Diese Kombination hält mindestens von jetzt (fast Mai) bis August. In der Zeit wird nur gelegentlich ein Blick zu investieren sein.

Wühlmäuse
Finden diese Schicht 100% Super, kommen bei mir jetzt aber zum Glück fast nicht mehr vor. Wenn doch dann sollte die Eimer-Falle-Methode zum Einsatz kommen.
Nacktschnecken können auch gut eingesammelt werden, weil die Deckschicht ein tolles Versteck ist. Das sollte aber niemanden abschrecken Pappmulch anzuwenden !
Hallo Henry!
Leider geht Ihr Kontakt nicht, deshalb hier:
Ich habe mir ja einen „Rüffel“ von Ihnen eingefangen, wegen meiner 35 cm dicken Strohballen, die ich als Mulch genommen habe, weil es familiär und gesundheitlich momentan nicht möglich ist, zu gärtnern.
Aber ich kann mir absolut nicht vorstellen, wieso Pappe zum Mulchen besser sein sollte.
Übrigens ist das Unkraut nach zwei Wochen unter den Ballen immer noch munter nur ein wenig niedergedrückt. Und feucht ist es auch noch. Ich scheine dem Leben in keiner Weise bis jetzt geschadet zu haben, selbst wenn ich es wollte. (Natürlich, bis auf momentan unerwünschte Pflanzen, nicht!)
Hallo Heidi,
wie meinst Du das mit „der Kontakt geht nicht“ ? Bisher hat das mit der EMail über das Kontaktformular doch geklappt.
Also Pappe ist nicht besser, sondern eine Art wie man Mulch einsetzen kann. Es gibt einige Beispiele im Internet wo Pappe oder dicke Zeitungspapierlagen als unterste Deckschicht eingesetzt werden, um bisher nicht genutztes Land für das Gärtnern zu erschließen. Insofern hat Pappe schon eine Berechtigung. Bei Pappe kommt noch ein mittelfristiger Effekt zum Tragen. Würmer haben Pappe zum Fressen gern. Je nach Schichtdicke wird so die Trennschicht kompostiert und verschindet so. Bis dahin (2-3Monate) sind 98% der Pflanzen abgestorben.
Das die Pflanzen nach 2 Wochen immer noch munter sind ist nicht verwunderlich. Die meisten sind recht zäh… Und je kühler es ist, umso langsamer werden sie absterben. Wenn doch eh genug Zeit zu überbrücken ist, dann einfach auf Zeit spielen.