Wanderung beenden
Es ist schon einige Tage her, dass ich den Beitrag über die Pfefferminzinsel geschrieben habe. Die Sorten Pfefferminze, welche ich hier auf der Insel ziehe, haben die Angewohnheit nach zwei bis drei Jahren eingeschnappt das Wachstum einzustellen. Mein Eindruck ist, sie mögen beim Wandern nicht behindert werden und wenn doch, dann mickern sie einfach so dahin.
Stecklinge erzeugen
Stecklinge über die Methode im Wasser zur Wurzelbildung zu überreden ist mir nur sehr schlecht gelungen. Die gleichen Abschnitte teilweise skalpiert in kleinen Töpfen sind sofort angewachsen. So habe ich letztes Jahr schon 15 Töpfe je 9cm Durchmesser mit Pfefferminz- nachkommen gezogen. Nach 2-3 Wochen erkennt man, dass
sich neue Blättchen an der Triebspitze bilden. Jetzt im Mai scheint auch die günstigste Zeit für das Anziehen zu sein. Triebspitzen mit 6 Blattständen lassen sich leicht abnehmen. Mindestens eine Ebene Blätter entfernen und alle anderen Blätter mit einer Schere um die Hälfte einkürzen. Das verringert die Blattoberfläche und damit den Wasserbedarf.
Ihr Einsatz bitte…
Die kleinen Stecklinge habe ich in 2-jährigem Kompost aus Blättern gesteckt. Diese Mischung scheint hier auf den Bildern sehr fein und eventuell zu fest zu sein. Der Eindruck täuscht aber. Die Erde ist sehr bröckelig und kann vor dem Pflanzen und Wässern gut in den Topf gedrückt werden.
Wässern mache ich ohnehin fast ausschließlich von unten. Dann laugt die Erde nicht so aus, wie sie das beim Gießen von oben macht. Für die erste Bewässerung wird der Untersetzerkasten geflutet bis die Töpfe vollständig im Wasser stehen. Nach spätestens 10min ist die Erde in allen Töpfen vollgesogen und sie können wieder aus der Flut raus und ablaufen.
Luftfeuchteregelung
Je nach Jahreszeit ist der Folientunnel zur Regulierung der Luftfeuchte notwendig. Pfefferminze ist sehr robust und kann Schwankungen besser vertragen als andere Pflanzen. Daher ist das nicht so kritisch. Die Erde sollte bis zum erkennbaren Austrieb von neuen Blättern immer gut feucht gehalten werden.
Hallo Mischa,
gut das ich immer mal wieder was Interessantes anbieten kann.
Das wilde Wandern oder das Abnehmen von Wurzelausläufern hat alles nicht zu vorhersagbare Ergebnissen geführt. Auch wenn genug Platz ist, irgendwann ist die Pfefferminze wegegewandert. Ich sperre sie absichtlich ein.
Schönen Urlaub bei den „Eulen“ !
Hallo Henry, das ist für mich ein sehr interessanter Beitrag denn ich wusste noch nicht dass man Pfefferminze auch als Stecklinge vermehrt.
Ehrlich gesagt, wächst sie bei uns überall wild durch den Garten und wie Du auch schreibst, wandert sie gerne, oder besser gesagt, erobert sie gerne die freien oder weniger freien Bereiche im Garten durch ihre Wurzelausläufer. Uns stört das nicht, wir ernten und trocknen regelmäßig große Mengen für Sirup und Tee. Das „hemmt“ die Ausbreitung etwas. Zumindest bilde ich mir das ein. :D
Ich werde Dein Verfahren für andere Kräuter probieren. Auch viele Sträucher und Gehölze kann man wohl so vermehren, ja sogar Rhododentron.
Herzliche Grüße, heute mal aus dem frühlingshaften polnischen Eulengebirge, Mischa