Das Getreide heute niemand mehr mit langen Halmen haben möchte, sieht man an jedem Getreidefeld. Wenn es gut geht wird das Stroh nicht gehäckselt sondern in Ballen gepresst.
So lange Halme wie der Waldstauden Roggen realisieren kann, werden nur noch in der Renovierung von alten Häusern benötigt. Das Langstroh wird zusammen mit Lehm als Ausfachung verwendet.
Alles relativ
Das Beet mit dem höchsten Wuchs sieht man auf dem Foto. Um die Größe deutlich zu machen habe ich meine 186cm ins Bild gerückt. Die höchsten Halme im Hintergrund sind gut 2,30m hoch. Auf das Beet sollten eigentlich die vorgezogenen Gurken. Der Roggen war im Herbst als Begrünung ausgesät worden.
Einen Teil werde ich jetzt aber doch mit der Sense mähen, denn die Gurken müssen raus. Ein kleiner Rest darf auf diesem Beet ausreifen. An anderer Stelle habe ich die erste Tour schon mit der Sense gemäht und die Halme mit der Machete (Arme-Leute-Häcksler) geschnitten. Im Vorgarten steht noch der Roggen aus dem letzten Frühjahr. Trockenheit erprobt und mit 2m nicht ganz so hoch. Aber auch der darf ausreifen.
Mir wird der Sinn nicht klar von „den Boden gut durchwurzelt“.
Ich kämpfe hier einen ungleichen Kampf gegen einige Quecken, die den Boden auch gut durchwurzeln, leider. Sollte ich die besser stehen und gedeihen lassen? Wenn ja, warum? Mein Vater war immer gegen Nahrungkonkurenten im Beet. Was kann man denn noch anfangen auf einem gutdurchwurzelten Beet?
LG
Heidi
Hallo Heidi, die Wurzelmasse von Gräsern hat über Jahrtausende den „Mutterboden“ gebildet den wir heute noch vorfinden. Die Gräser schützen vor Erosion, erzeugen Grünmasse, sorgen für Schatten. Sterben sie ab, bleiben sie im Boden und werden von den dort lebenden Organismen zu Humus verarbeitet. Wo Wurzeln wachsen und sterben entstehen Poren im Boden, in den andere Lebewesen- aber auch Wasser und Luft eindringen können. Die Erdoberfläche, im Volksmund auch Grassoden genannt, einer Wiese ist etwas ganz besonderes.
Was wir Menschen über Jarhunderte auf unseren Feldern gemacht haben, ist falsch: Die Bedeckung entfernt (Acker) und über längere Phasen hinweg ohne Bedeckung/Bewuchs stehen lassen. Alles was den Boden ausmacht wird dabei von der Sonne verbrannt, vom Wind weg geweht oder vom Wasser fort gespült.
Mit einer solchen Bedeckung aus beispielsweise dem Waldstaudenroggen macht Henry also nichts anderes als die Wunden zu schließen und zu versuchen zu heilen. ;)
Sicher ist Waldstaudenroggen dafür eine bessere Wahl als Quecken. :D
In jeder Mitteleuropäischen Wiese stehen auch Quecken. Aber dort gibt es idealer Weise zig Gegenspieler die sich untereinander in Schach halten. Jeder bekommt so viel wie er für sich behaupten kann.
Greifen wir dort ein und reißen den Boden auf (Gartenbeet), gewinnen diejenigen, die vorher bei dicht bewachsenem Boden auch kämpfen mussten, aber durch ihre „Möglichkeiten“ der Fortpflanzung (Quecke: Wurzelsystem und Samen, mehrjährig) die Oberhand und besiedeln das frei gewordene Stück.
Das Du da Kartoffeln anbauen möchtest, interessiert die Quecke dabei wenig. :D
Darum: Von der Natur abschauen und den Boden schließen. Das kann man mit Mulch oder eben, wie Henry in seinen Versuchen, mit Bedeckungspflanzen.
Dann klappts auch mit den Quecken! ;)
Hallo Mischa,
dem ist nichts mehr hinzuzufügen, danke.
Wir waren dieses Wochende 1000km unterwegs und da konnte ich nicht selbst anworten.