Kein Weihnachtsgeschenk
Obwohl es das Datum nahelegen könnte. Es war kein Weihnachtsgeschenk, sondern eine verspätete Lieferung des Online Händlers CONTORION. Nachdem ich versucht habe den lokalen Fachhändler zu einem Angebot zu überreden, wurde ich nicht erhört. Also musste ich quasi über das Internet bestellen. Und da der Onlineshop von CONTORION den günstigsten Preis geboten hat, ging die Bestellung an ihn. Leider wurden aus den acht Arbeitstagen Lieferzeit, dann doch zwölf Arbeitstage.
Mitten in den Heiligabendstress kam die DHL Lieferung und die sonst immer nette Dame von der Post verweigerte freundlich und für mich verständlich das Ausladen des 30kg schweren Kartons.
Auspacken und Zusammenbau
Clever gelöst ist der Transport des eigentlich sperrigen Gerätes in drei Teilen. 3/4 der Masse sind im Motorblock, dem Getriebe und dem Schneidwerk konzentriert. Dieses Teil liegt bei der Lieferung im Auffangbehälter. Diverse Pappeplatten sichern den schweren Block gegen Verrutschen. Ein wenig knifflig ist die Antwort auf die Frage „wie bekomme ich die Teile aus dem Karton ?“ Mit Heben ist nichts zu machen, dazu fehlen brauchbare Angriffsflächen. Ich habe den Teileverbund dann vorsichtig aus dem Karton gekippt.
Der Zusammenbau beschränkt sich auf die Montage des Motor- / Getriebeblock auf den Rohrahmen mit 6 Schrauben. Für die reale Ausführung ist Fantasie gefragt, denn eigentlich muss man den Rohrrahmen auf den Motorblock befestigen, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Boden liegt. In der Betriebslage geht das Verschrauben nicht ! Wie häufig findet man in der Montage- und Bedienungsanleitung zwar 23 Sprachen, aber eher zurückhaltende Informationen was die optimale Montage angeht. Das gilt auch für die Montage der Räder. Hier muss man Versuchen, wie man die Abdeckungen der Räder entfernt ohne dabei den Rastmechanismus zu schädigen. Unter dem Strich würde ich sagen – Eine lösbare Aufgabe.
Betriebserfahrungen
Einschalten
Man sollte meinen das dies kein Problem darstellt. EIN- und AUS-Schalter sind nicht wirklich ein Schalter, sondern als Taster ausgeführt. Sie haben also keine erkennbare, mechanische Betriebslage. Tastet man nur kurz auf den EIN-Taster dann läuft die Maschine nicht los “ Schreck las nach…“ Die Regel lautet daher „Drücken – halten bis AN“ :)
Mich hat das tatsächlich einmal kurz verwundert, denn ich war durch den Vorgänger geprägt und die hatte tatsächlich Schalter, welche einrasten.
Sicherheitsschalter
Den gibt es im Zusammenhang mit dem Auffangbehälter. Ein Betrieb ohne den Auffangbehälter ist legal nicht möglich. Das sollte sich im Betrieb noch als echter Nachteil herausstellen. Ich glaube das wird ein wenig übertrieben. Eventuell ist das Thema durch den amerikanischen Markt getrieben. Hier ist der bestimmungsgemäße Gebrauch das Heiligtum der Firmen. Anderenfalls lachen schon die Anwälte von hirnlosen Benutzern…
Lautstärke
Was das seitliche Label andeutet kann ich bestätigen, die Maschine ist nicht leise. Je nach Belastung ist die Lautstärke höher als bei meiner alten Maschine. Man muss sich damit einfach anfreunden. Leisere Schredder gibt es wohl nicht mehr am Markt…
Deutlich schöner ist hier das Auswechseln des Schneidmessers gelöst und der notwendige Innensechskant gehört zum Lieferumfang. Nur eine geniale Lösung für die Unterbringung an der Maschine fehlt. Also ab in die Werkzeugkästen und hoffentlich noch dort zu finden, wenn man ihn mal benötigt.
Schreddern
Der Schredder ist für Äster bis 4,5cm Durchmesser „spezifiziert“ Man sollte hier aber Vernunft walten lassen. Den nur der Durchmesser alleine ist witzlos. Ich würde die 4,5cm nur mit frischem Holunder oder Weidenholz ausreizen. Alle Holzarten hängen in der Festigkeit von der Pflanzenart und ganz wichtig vom Trocknungsgrad ab.
Der Schredder hat einen Überlastungsschutz und einen Rückwärtsgang zum Lösen des Problems. Das sollte reichen eine mechanische Zerstörung zu vermeiden. Mein Vorgängermodel hat dennoch einen Riss im Gussgehäuse bekommen. Bitte nicht fragen wieso und warum, denn ich war der Verleiher und nicht der eventuelle Dussel, der was falsch gemacht hat. Das Ersatzteil war noch zu bekommen, allerdings nahezu zum Preis des neuen Schredders hier von MAKITA.
Da das Wetter gerade dem Frühjahr entspricht, habe ich Weiden- und bereits angetrockneten Hainbuchenschnitt heute geschreddert. Das Ergebnis ist einwandfrei.
Problemzonen
Die Problemzonen bei diesem Model UD2500 entstehen aus der Kombination Auffangbehälter und Sicherheitsschalter.
Zone 1: Der Sicherheitschalter muss immer wieder eingerastet werden. Das geht nicht leicht und nervt im Betrieb, bei jedem Entleeren des Auffangbehälters. Zudem kann man sich die Hand leicht klemmen, wenn man den Knebel am Sicherheitsschalter falsch anfasst und hochschiebt. Das finde ich für die Profi-Marke MAKITA echt enttäuschend !
Zone 2: Hat auch mit dem Sicherheitsschalter zu tun. Man sieht auf dem Foto weiter oben, das es sich um ein recht filigranes Teil handelt. Entsprechend ist auch die Passung auf der Gegenseite ausgeführt. Das passt nicht recht zu der groben Umwelt im Betrieb, so meine Erfahrung. Es ist manchmal echt fummelig den Schieber in die Betriebsposition zu schieben. Die rote LED an den EIN- und AUS-Tastern zeigt die korrekte Position zum Glück an.
Zone 3: Der Auffangbehälter ist mit 67l beschrieben. Nutzen kann man aber nur einen Bruchteil davon, den der Schüttkegel im Inneren lässt sich von außen nicht kontrollieren oder gar manipulieren. Da würde ich mir einen Schieber / Bügel wünschen. Real kann man mit Rütteln am Behälter sein Glück versuchen, hilft aber nicht wirklich. Klar das die Verteilung im Behälter auch von der Art und Feuchte des Schreddermaterials abhängt.
Zone 4: Der Auffangbehälter hat leider keine Griffmulde auf der Unterseite. Diese würde das Auskippen deutlich benutzerfreundlicher machen. Das so was geht, beweist der Auffangbehälter an meinem Rasenmäher von der Firma VIKING.
1te Bilanz
Aus den letzten Abschnitten könnte der eine oder andere Leser erwarten, dass ich den UD2500 jetzt nicht empfehlen werde. Mache ich aber dennoch, denn auch wenn das mit dem Sicherheitsschalter am Fangkorb nervt, wird die Hauptfunktion = Schreddern ohne Einschränkungen ausgeführt.
Ich werde den Schredder jetzt erst einmal eine Weile betreiben und dann eine abschließende Bilanz ziehen. Und ganz bestimmt findet sich auch eine Lösung für den Sicherheitsschalter. Vielleicht bekommt der einen Dummy-Betätiger und ich mute mir den sinnvollen Umgang mit dem vertretbaren Risiko zu.